Verstopfung (Obstipation)
Millionen von Menschen in Deutschland leiden regelmäßig unter Verstopfung, auch bekannt als Obstipation. Wenn Sie ebenfalls akut oder chronisch betroffen sind, finden Sie hier wertvolle Informationen zu verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und präventiven Maßnahmen, die Ihnen helfen können, Ihre Darmgesundheit zu verbessern.
Was ist Obstipation?
Obstipation, auch bekannt als Verstopfung, ist der medizinische Fachbegriff für eine akute oder chronische Beeinträchtigung der Darmfunktion, die zu einer unzureichenden Stuhlentleerung führt. Von Obstipation spricht man, wenn eine Person weniger als dreimal pro Woche Stuhlgang hat und dabei stark pressen muss. Häufig ist der Stuhl hart oder klumpig, was das Ausscheiden zusätzlich erschwert.
Diese unangenehme Erkrankung kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter eine ballaststoffarme Ernährung, unzureichende Flüssigkeitszufuhr, Bewegungsmangel und bestimmte medizinische Bedingungen. Obstipation kann nicht nur das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern auch langfristige gesundheitliche Probleme nach sich ziehen, wenn sie unbehandelt bleibt.

Welche Symptome bei Verstopfung?
Eine Verstopfung kann sich durch folgende Symptome äußern:
- Seltener Stuhlgang (weniger als dreimal pro Woche)
- Sehr geringe Mengen an Stuhl
- Starkes Pressen beim Stuhlgang
- Schmerzen beim Stuhlgang
- Harte oder klumpige Konsistenz des Stuhls
- Gefühl, dass der Darm nicht ganz entleert ist
- Blähungen oder Blähbauch
- Bauchschmerzen
- Völlegefühl
- Appetitlosigkeit oder Unwohlsein
- Blut im Stuhl
- Gewichtsverlust
Die Verstopfung und ihre Ursachen
Akute Verstopfungen sind häufig auf eine unausgewogene Ernährung zurückzuführen. So kann unter Verstopfungen leiden, wer wenig Ballaststoffe oder Flüssigkeit zu sich nimmt. Auch Bewegungsmangel kann eine Ursache für Verstopfung sein. Es gibt zahlreiche Ursachen, die einzeln oder kombiniert hierfür verantwortlich sein können, wie zum Beispiel bestimmte Arzneimittel (wie Schmerzmittel, Antidepressiva und Antazida), Erkrankungen (wie Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion und Reizdarmsyndrom), hormonelle Veränderungen, psychische Faktoren (wie Stress und Angstzustände), das Alter sowie Änderungen im Lebensstil (wie Reisen oder Veränderungen in der Routine).
Eine besondere Rolle bei chronischen Verstopfungen spielen die Darmbakterien (Darmflora). In unserem Darm sorgen tausende Bakterienarten für einen geordneten Ablauf unserer Verdauung. Dabei lassen sich nützliche und unerwünschte (pathogene) Bakterien unterscheiden. Um unerwünschte Bakterien unter Kontrolle zu halten, sollte die Anzahl an nützlichen Bakterien stets überwiegen. Ist dieses Gleichgewicht gestört, kann es zu Verstopfungen kommen. Dies ist wiederum häufig auf die Einnahme von Antibiotika, oder Alkohol zurückzuführen.
Was hilft gegen Verstopfung?
Leiden Sie an Verstopfung? Es gibt einige bewährte Methoden, die Ihnen helfen können:
- Trinken Sie ausreichend Wasser – idealerweise etwa zwei Liter pro Tag, um die Verdauung zu unterstützen.
- Genießen Sie eine Tasse Kaffee: Koffein kann stimulierend auf die Verdauung wirken. Auch bestimmte Tees, wie Kamille oder Fenchel, können eine ähnliche positive Wirkung auf den Darm haben.
- Ruhen Sie sich aus und legen Sie eine Wärmflasche auf Ihren Bauch, um die Durchblutung zu fördern und entspannende Wärme zu spenden.
- Bewegung ist wichtig: Leichte Aktivitäten, wie ein Spaziergang, können den Darm anregen und die Verdauung fördern.
- Versuchen Sie eine Bauchmassage: Sanfte, kreisende Bewegungen im Uhrzeigersinn können die Nervenverbindungen im Darm stimulieren und die Verdauung unterstützen.


Wann ist eine Verstopfung gefährlich? Wann sollte ich zum Arzt gehen?
Wenn Sie seit mindestens drei Monaten regelmäßig unter Verstopfungen leiden, wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen. Bei begleitenden Symptomen wie starken Schmerzen, Bauchkrämpfen, ungewolltem Gewichtsverlust, allgemeinem Unwohlsein, Appetitlosigkeit oder Blut im Stuhl sollten Sie sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben.
Ihr Arzt wird auf Grundlage Ihrer Schilderungen und weiterer Untersuchungen die Ursache für Ihre Verstopfung ermitteln. In einigen Fällen kann dies eine Ultraschalluntersuchung oder eine Darmspiegelung (Koloskopie) erfordern. Sobald die Ursache der Obstipation festgestellt ist, kann Ihr Arzt Ihnen eine geeignete Behandlungsmöglichkeit empfehlen.
Regelmäßige Verstopfung: Was tun?
Mit folgenden Tipps können Sie Ihre Verdauung besser in Schwung bringen und einer regelmäßigen Verstopfung vorbeugen:
- Ballaststoffreiche Ernährung: Essen Sie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, um die Verdauung anzuregen. Vermeiden Sie „stopfende“ Lebensmittel wie Süßigkeiten, Bananen, Reis und Weißmehlprodukte.
- Probiotische Lebensmittel: Konsumieren Sie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut, um die Darmflora zu unterstützen.
- Fett- und Zuckerkonsum reduzieren: Reduzieren Sie den Verzehr von fettreichen und zuckerhaltigen Lebensmitteln, da diese die Verdauung verlangsamen können.
- In Ruhe essen und gründlich kauen: Nehmen Sie sich Zeit beim Essen und kauen Sie gründlich, um die Verdauung zu erleichtern.
- Regelmäßige Essenszeiten: Halten Sie feste Essenszeiten ein, um den Verdauungsrhythmus zu stabilisieren.
- Ausreichend trinken: Trinken Sie täglich mindestens zwei Liter Wasser oder Tee, um die Verdauung zu unterstützen.
- Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren oder Schwimmen regen den Darm an.
- Stuhlgang: Gehen Sie regelmäßig zur Toilette und unterdrücken Sie den Drang nicht. Wenn Sie zu einer bestimmten Tageszeit auf Toilette gehen, bleiben Sie auch dann für etwa 10 Minuten sitzen, selbst wenn anfangs nichts kommt.
- Stressvermeidung und Entspannung: Stress kann die Verdauung beeinträchtigen. Versuchen Sie, Stress zu vermeiden und regelmäßig Entspannungsübungen durchzuführen.