Alles über Durchfall
Es gibt viele Ursachen und Symptome für Durchfall, welche nicht unbedingt gefährlich sein müssen. Wir klären auf, welche Durchfallerkrankungen, Ursachen und Symptome es gibt, wie Sie Durchfall vorbeugen können und wann Sie Ihren Arzt aufsuchen sollten.
Durchfall: Was ist das?
Von Durchfall oder Diarrhö spricht man, wenn der Stuhl breiig bis flüssig ist und mindestens dreimal täglich abgesetzt wird. Oft wird Durchfall von Bauchschmerzen und Blähungen begleitet – manchmal treten auch Kopf- und Gliederschmerzen auf. Wenn Durchfall plötzlich auftritt, ist er akut. Wenn er allerdings länger als zwei Wochen anhält, wird er als chronisch eingestuft.
Was passiert bei Durchfall im Körper?
Unser Darm hat viele wichtige Aufgaben. Dazu gehören vor allem Muskelbewegungen, welche den Darminhalt weiterschieben sowie die Aufnahme von Wasser und Salzen im Dickdarm. Sind eine oder beide dieser Funktionen gestört, können Verdauungsprobleme auftreten. Bei Diarrhö kann die Fähigkeit des Dickdarms zur Resorption von Nährstoffen, insbesondere von Wasser und Salzen, eingeschränkt sein. Dies zeigt sich durch einen erhöhten Verlust dieser Nährstoffe im Rahmen dieser Krankheit. Oft liegt dies an der Aufnahme von zu viel Flüssigkeit aus dem Dünndarm oder an einem zu schnellen Transport des Darminhalts durch den Dickdarm.
Magen-Darm-Infekt: Welche Durchfall-Erreger gibt es?
In Deutschland erkranken Erwachsene im Durchschnitt einmal im Jahr an Durchfall. Durchfallerkrankungen sind meist Folge einer Infektion mit Viren. Meist wird durch diese Viren ein Magen-Darm-Infekt (Gastroenteritis) ausgelöst, welcher mit Durchfall, Erbrechen und Übelkeit einhergeht. Häufige Durchfallerreger sind
- Rotaviren: Sie sind sehr hartnäckig und ansteckend. Rotaviren werden vor allem durch Erkrankte übertragen und sind die häufigste Ursache einer Durchfallerkrankung bei Säuglingen oder Kleinkindern.
- Noroviren: Genau wie die Rotaviren sind Noroviren sehr ansteckend. Sie werden durch eine Schmier- oder eine Tröpfcheninfektion beim Erbrechen übertragen. Neben Kindern sind auch Menschen über 70 Jahre häufig von Noroviren betroffen.
- Adenoviren: Diese Viren werden von Mensch zu Mensch durch eine Schmierinfektion übertragen und sind sehr umweltstabil. Meist sind Kinder und Jugendliche von Adenoviren betroffen.
- Salmonellen: Diese Bakterien bergen insbesondere bei Kindern und älteren Menschen eine hohe Ansteckungsgefahr. Salmonellen werden meist durch verunreinigte Lebensmittel wie rohe Eier oder Geflügel übertragen.
- Escherichia coli (E. coli): Die Bakterien gehören zu unserer gesunden Darmflora – gelangen sie allerdings an Stellen außerhalb unseres Darmtraktes, können sie gefährlich werden. E. coli vermehren sich sehr schnell, werden durch eine Schmierinfektion oder verunreinigte Nahrung übertragen und führen oft zu Durchfallerkrankungen.
Bei akuten Durchfallerkrankungen, die länger als 3 Tage andauern, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Durchfall: Symptome
Bei Durchfall können sehr unterschiedliche Symptome auftreten. Oft wird Durchfall begleitet von Symptomen wie
- Bauchschmerzen und -krämpfen
- Blähungen
- Übelkeit und Erbrechen
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
Durchfall: Ursachen
Durchfall kann sehr viele unterschiedliche Ursachen haben. Die häufigsten sind
- Darm-Infektionen (z.B. Reisediarrhö)
- Nebenwirkungen von Medikamenten (z.B. Antibiotika)
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
- Geschädigte Darmschleimhaut (z.B. durch Chemo- oder Strahlentherapie)
- Ungewohntes Essen (u.a. auf Reisen)
- Lebensmittelunverträglichkeiten wie Gluten- oder Laktoseintoleranz
- Stress und psychische Belastung
Gegen Durchfall: Tipps bei Durchfall
Sie leiden an Durchfall? Hierzu gibt es einige Tipps, welche eine Besserung begünstigen.
- Achten Sie auf eine gute Hygiene: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife ist sehr wichtig, um sich selbst und andere vor einer Ansteckung zu schützen.
- Gleichen Sie Ihren Flüssigkeitsverlust aus: Bei Durchfall verliert der Körper vor allem Flüssigkeit. Trinken Sie viel Wasser oder Tee. Zusätzlich ist magenschonende Kost wie Reis oder Zwieback hilfreich.
- Verzichten Sie auf Kaffee, Fruchtsäfte, Alkohol oder fettige Speisen: Diese reizen Ihren Darm zusätzlich und können die Linderung des Durchfalls behindern.
- Vor allem bei Bauchschmerzen und -krämpfen tut Wärme gut: Nehmen Sie ein ausgiebiges Bad oder nutzen Sie eine Wärmflasche, um zu entspannen.
- Gönnen Sie sich und Ihrem Körper Ruhe: Während Ihr Körper damit beschäftigt ist, gegen die Durchfallerreger anzukämpfen, ist es am besten, wenn Sie sich hinlegen und entspannen.