Fallstudien aus dem echten Leben
von Kindern mit einer Kuhmilchallergie
Jedes Kleinkind ist ein Individuum und die Verschiedenartigkeit der Kuhmilchallergie-Symptome kann die Diagnostik und Behandlung der Erkrankung besonders schwierig gestalten. Hier finden Sie mehrere reale Fallstudien von Kleinkindern mit einer Kuhmilchallergie, die erfolgreich behandelt wurden.
Dai, 1 Monat alt
Verstopfung und untröstliches Weinen
Oliver, 2 Wochen alt
Verstopfung und unruhig
Joey, 4 Monate alt
Schweres Ekzem, insbesondere im Gesicht
Vivian, 6 Monate alt
Blass, lethargisch und dehydriert mit leichtem Weinen
Harry, 5 Monate alt
Koliken / gastro- intestinale Symptome nach dem Füttern
Emily, 7 Monate alt
Symptome: Ekzem und Reflux
Dai, 1 Monat, litt an Obstipation, schrie dauernd und fühlte sich miserabel.
Als Dai 1 Monat alt war, wurde sie wegen ihres Zustands untersucht, doch die Symptome wiesen nicht auf eine KMA hin. Eine partiell hydrolysierte Säuglingsnahrung (pHF) wurde zur Besserung empfohlen, brachte aber keine Erleichterung. Eine weitere, gastrointestinale Untersuchung zeigte eine hohe Zahl von Eosinophilen im Blut, totales IgE und Kuhmilch IgE waren hoch, was zur Diagnose KMA führte.
Dai erhielt Althéra, eine extensiv hydrolysierte Spezialnahrung (eHF), und sollte nach 14 Tagen wieder vorgestellt werden. Schon zwei Tage nach der Umstellung auf Althéra verschwanden die Verstopfung und ihr Schreien. Die Eltern waren begeistert, dem Arzt nach zwei Wochen diese Besserung zu melden.
Oliver, 2 Wochen, litt an Obstipation und Unruhe.
Mit 11 Wochen wurde Oliver einem Diätberater vorgestellt, da er bereits mit 2 Wochen an Konstipation, Unruhe und Reflux ohne Erbrechen litt. Er erhielt bis dahin eine Standard–Säuglingsnahrung und Laktulose zur Behandlung der Obstipation. Das Gewicht lag an der 50. Perzentile, die Länge konnte wegen seiner Unruhe nicht gemessen werden. Eine Familienhistorie mit Asthmafällen und der Verdacht auf eine Nicht-IgE-vermittelte KMA führten zu einer Eliminations-Diät für 2-8 Wochen.
Oliver erhielt Althéra, eine laktosehaltige, extensiv hydrolysierte Spezialnahrung (eHF). Schon nach 6 Tagen klangen die Beschwerden ab, Gewicht und Größe nahmen in der Folge zu. Althéra wurde beibehalten und die Eltern erhielten Empfehlungen für eine kuhmilcheiweißfreie Beikost.
Joey, 4 Monate, zeigte schwere Ekzeme, vor allem im Gesicht.
Mit 4 Monaten wurde Joey erstmals vorgestellt. Er war voll gestillt und litt an schwerer Neurodermitis. Die allergische Familiengeschichte: Die Mutter hatte als Kind Neurodermitis und litt weiterhin an einer Ei-Allergie, sein Vater hatte eine allergische Rhinokonjunktivitis. Eine Basishautpflege und ein kortisonhaltiges Präparat brachten Linderung, doch mit der Beikost verschlechterte sich die Haut dramatisch. Ein Allergietest zeigte die Sensibilisierung gegen Kuhmilchprotein.
Alfamino wurde als Milchersatz verordnet, seine Mutter, die noch teilweise stillte, stellte ihre bisherige Ernährung auf eine kuhmilchproteinfreie Ernährung um. Dies führte zur schnellen Abheilung der Haut. Ein Provokationstest zum 1. Geburtstag brachte neue Ekzeme, begleitet von akuter Urtikaria, Alfamino wurde deshalb weiter gegeben. Mit 2 Jahren begann Joey dann Milchprodukte ohne allergische Reaktion zu vertragen.
Vivian, 6 Monate, wirkte blass, lethargisch und dehydriert mit schwachem Schreien.
Mit 5 Monaten erhielt Vivian das erste Mal eine kuhmilchbasierte Säuglingsnahrung. Zwei Stunden später erbrach sie sich mehr als viermal, erzählt ihre Mutter. Die entsetzten Eltern brachten Vivian in die Klinik. Dort erhielt sie eine Nährlösung und Antibiotika, um eine Infektion auszuschließen. Mit IgE-Bluttest und Haut-Pricktest wurde sie auf eine KMA (Kuhmilchproteinallergie) untersucht, doch verliefen beide Tests negativ. Dann wurde eine Nicht-IgE-vermittelte KMA diagnostiziert.
Vivian erhielt Alfaré, eine laktosefreie, extensiv hydrolysierte Spezialnahrung (eHF), die sie gut vertrug und die die Symptome verschwinden ließen. Mit 7 Monaten aß Vivian zufällig einen Joghurt, zwei Stunden später erbrach sie sich, allerdings weniger schlimm als früher. Ein formeller Provokationstest im Alter von 24 Monaten zeigte dagegen dann keine Reaktionen mehr.
Harry, 5 Monate, wies Anzeichen von Koliken und sofortige wie verzögerte gastrointestinale Symptome auf.
Harrys Arzt hatte einen gastroösophagealen Reflux (GÖR) vermutet, doch die Behandlung brachte keine Besserung. Mit 5 Monaten wurde deshalb ein allergischer Hintergrund überprüft und aufgrund der Symptome eine Mischung IgE- und Nicht-IgE-vermittelter KMA angenommen, was die Tests bestätigten.
Eine extensiv hydrolysierte Spezialnahrung (eHF) brachte jedoch nur geringe Erleichterung, deshalb wurde zu Alfamino, einer Aminosäure-basierten Spezialnahrung (AAF) gewechselt, die zum Abklingen der Symptome führte. Als Harry jedoch einige Wochen später zufällig mit Milchbestandteilen eines Brotstücks in Kontakt kam, führte das zu einer massiven Diarrhoe. Ein künftiger Provokationstest wird deshalb diskutiert. Ob dieser zu Hause oder in der Klinik durchgeführt werden soll, hängt von den gemessenen IgE-Werten ab.
Emily, 7 Monate, litt an Ekzemen und Reflux.
Mit 7 Monaten hatte Emily resistente Neurodermitis und begleitenden gastroösophagalen Reflux. Eine Familienhistorie mit atopischen Allergien wurde ebenso festgestellt wie Zinkmangel und Hautinfektionen, wofür sie Medikamente erhielt. Emily wurde gestillt, ihre Mutter verzichtete selbst auf Milchprodukte und Weizen, da der ältere Bruder eine Weizen-Allergie hatte. Obwohl das Stillen und die strikt kuhmilchproteinfreie Ernährung der Mutter fortgesetzt wurden, verschlechterte sich Emilys Zustand weiter. Nach 3 Monaten litt sie an schwerem diskoiden Ekzem und Nahrungsmittel-assoziierter Enterokolitis.
Eine Nicht-IgE-vermittelte KMA wurde diagnostiziert und Emily erhielt Alfamino, eine Aminosäurebasierte Spezialnahrung (AAF). Nach einem Monat zeigte sich deutliche Besserung, sie nahm zu, die Ekzeme gingen zurück, der Reflux war abgeklungen. Die Ernährungstherapie mit Alfamino wurde auch nach Einführung von Beikost mit geringem Atopie-Risiko fortgesetzt.