Kuhmilchallergie besser verstehen

Was versteht man unter Nahrungsmittelallergien?


Bei einer Nahrungsmittelallergie antwortet das körpereigene Immunsystem Ihres Babys auf bestimmte Nahrungsmittel in ganz anderer Weise, als es soll. Normalerweise hilft das Immunsystem dem Körper, schädliche Erreger wie Viren zu bekämpfen. Bei einer Nahrungsmittelallergie stuft das Immunsystem irrtümlicherweise bestimmte Nahrungsbestandteile als schädlich ein und reagiert völlig über. Dies führt letztlich zu den Anzeichen und Symptomen, die für Allergien typisch sind.


Es gibt über 120 Lebensmittel, die dafür bekannt sind, Allergien auszulösen. Die Kuhmilchallergie ist eine der häufigsten Nahrungsmittelallergien bei Babys.


Manchmal werden Kuhmilchallergie und Laktoseintoleranz miteinander verwechselt, doch sind sie grundverschieden. Zwar haben beide einige Anzeichen und Symptome, die sich in gleicher Form äußern (z.B. Magen- und Darmstörungen wie Blähungen und Durchfall), doch das ist auch die einzige Gemeinsamkeit. Während die Kuhmilchallergie meistens im ersten Lebensjahr auftritt, ist eine Laktoseintoleranz bei Kindern unter vier bis fünf Jahren sehr selten.

Eine Kuhmilchallergie ist nichts, was man ewig behält. Zum Glück.

Nahezu die Hälfte aller Babys mit Kuhmilchallergie verlieren diese nach einem Jahr wieder. Mehr als 75 % tolerieren Kuhmilcheiweiß nach dem dritten Lebensjahr, nahezu 90% mit sechs Jahren.
Eine Kuhmilchallergie entwickelt sich meist früh. Schon vor dem ersten Geburtstag.

Bis zu 2 von 100 Babys entwickeln bereits im Laufe ihres ersten Lebensjahres eine Kuhmilchallergie. Nach dem ersten Lebensjahr nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Kuhmilchallergie langsam wieder ab: Weniger als 1 % der Kinder im Alter von über sechs Jahren hat noch eine Kuhmilchallergie zu befürchten.

Babys mit Kuhmilchallergie sollten gestillt werden. Wenn irgend möglich.

Stillen ist zu wertvoll, um darauf zu verzichten. Ganz selten kommt es vor, dass gestillte Babys eine Kuhmilchallergie entwickeln, weil sie auf das Kuhmilcheiweiß in der Muttermilch reagieren. Auch dann ist Stillen weiterhin möglich – Sie als Mutter müssen nur Ihre Ernährung anpassen.

Weltweit haben immer mehr Babys eine Nahrungsmittelallergie.

Die acht Nahrungsmittel, auf die Babys am häufigsten allergisch reagieren, sind Milch, Eier, Fisch, Meeresfrüchte, Walnüsse, Erdnüsse, Weizen und Sojabohnen. In den letzten 10 Jahren ist die Zahl der Babys mit Nahrungsmittelallergien deutlich gestiegen.



Kuhmilchallergie und Laktoseintoleranz sind völlig verschieden – und müssen deshalb auch unterschiedlich behandelt werden


Was ist eine Kuhmilchallergie?
Eine Kuhmilchallergie ist eine Art Milchallergie, bei der das Immunsystem des Babys auf das Eiweiß in der Kuhmilch reagiert und dadurch allergische Symptome beim Baby hervorruft. Diese Symptome können auf der Haut (Ekzeme oder Schwellungen), im Magen oder Darm (Bauchweh, Erbrechen, Durchfall) oder in den Atemwegen (lautes Atmen, Husten, laufende Nase) auftreten. Eine Kuhmilchallergie tritt normalerweise vor Babys erstem Geburtstag auf.

Was ist eine Laktoseintoleranz?
Anders als bei einer Kuhmilchallergie ist bei einer Laktoseintoleranz das Immunsystem des Babys nicht beteiligt. Eine Laktoseintoleranz bedeutet vielmehr, dass die Laktose aus der Kuhmilch nicht oder nicht ausreichend verdaut werden kann. Bei Kindern unter vier bis fünf Jahren kommt eine Laktoseintoleranz sehr selten vor. In der Muttermilch ist Laktose eine der wichtigsten Zuckerarten, die dem Baby beim Wachsen helfen und sein Immunsystem unterstützen.


Kuhmilchallergie versus Laktoseintoleranz


laktoseintoleranz

Hier finden Sie mehr über die Symptome und Anzeichen von Kuhmilchallergie zu erfahren.


Alles zum Thema Kuhmilchallergie

Allergien sind weltweit auf dem Vormarsch. Wissenschaftler gehen davon aus, dass bis zu 30–35% der Menschen früher oder später eine Allergie bekommen werden.

 

Auch Nahrungsmittelallergien nehmen stetig zu und es ist gut möglich, dass Veränderungen hinsichtlich der Qualität und der Art unserer Lebensmittel dabei eine Rolle spielen.

 

In letzter Zeit ist auch die Anzahl der Kinder, die eine Nahrungsmittelallergie entwickeln, deutlich gestiegen. Vor allem scheint auch die Kuhmilchallergie immer häufiger aufzutreten. Schätzungen zufolge sind heute bereits drei von 100 Babys davon betroffen.

Familiäre Allergien erhöhen das Risiko für Allergien beim Baby. Wenn ein Elternteil eine Allergie hat, ist die Wahrscheinlichkeit für das Baby doppelt so hoch. Bei beiden Elternteilen mit Allergien steigt das Risiko auf 4-6 Mal.

 

​ Wenn Ihr Arzt weiß, dass in der Familie bereits Allergien vorkommen, kann das für ihn ein wichtiger Anhaltspunkt sein. Allerdings können Babys auch dann eine Kuhmilchallergie entwickeln, wenn Ihre Eltern oder Geschwister keine Allergien haben.

Eine Kuhmilchallergie ist eine Nahrungsmittelallergie, die entsteht, weil das Immunsystem des Babys auf das Eiweiß in der Kuhmilch reagiert. Manche Babys entwickeln eine Kuhmilchallergie, nachdem sie Produkte gegessen oder getrunken haben, die Kuhmilcheiweiß enthalten. Dieses Kuhmilcheiweiß kann eine Immunreaktion hervorrufen und zu allergischen Symptomen führen.

 

Es gibt einige wenige Faktoren, die dazu beitragen können, dass Ihr Baby eine Kuhmilchallergie entwickelt (z.B. eine genetische Disposition und das besondere Immunsystem Ihres Babys). Allerdings sind die Gründe, warum eine Kuhmilchallergie tatsächlich entsteht, bei jedem Baby anders. Deshalb ist es auch nicht notwendig, in der Beikost-Phase auf Kuhmilch zu verzichten, nur um einer Allergie vorzubeugen. 

Wenn die Diagnose einer Kuhmilchallergie feststeht, lassen sich die Symptome gut in den Griff bekommen. Sie werden dann das Füttern Ihres Babys genauso stressfrei empfinden wie andere Eltern mit Babys, die keine Kuhmilchallergie haben. Es ist auch wichtig zu wissen, dass diese Allergie Ihr Baby nicht sein ganzes Leben lang begleiten wird. Etwa die Hälfte der Babys mit Kuhmilchallergie sind diese bereits nach 1 Jahr wieder los, 75 % der betroffenen Kinder tolerieren Kuhmilcheiweiß im Alter von drei Jahren. Im Alter von sechs Jahren vertragen etwa 90 % der Kinder Kuhmilcheiweiß.



Beikost einführen trotz Kuhmilchallergie

Beikost einführen trotz Kuhmilchallergie

Wir begleiten dich mit Expertenwissen, hilfreichen Tipps und leckeren Rezepten für dein Baby!

Zu den Rezepten

Hinter den Symptomen einer Kuhmilchallergie können zwei unterschiedliche Mechanismen stecken, je nachdem, wie Babys Immunsystem auf das Kuhmilcheiweiß reagiert: die IgE-vermittelten Symptome und die nicht-IgE-vermittelten Symptome.

IgE sind dabei die Antikörper, die der Körper gegen das als Fremdkörper eingestufte Kuhmilcheiweiß produziert.

 

Die IgE-vermittelten Symptome einer Kuhmilchallergie können innerhalb von Minuten nach der Verdauung von Kuhmilcheiweiß auftreten– typisch sind Ausschläge wie Nesselsucht (Urtikaria), Schwellungen an den Lippen und Augenlidern, Erbrechen und pfeifende Geräusche beim Atmen.

 

Die Symptome einer nicht- IgE-vermittelten Kuhmilchallergie treten häufig erst einige Stunden nach der Verdauung von Kuhmilcheiweiß auf – typisch dafür sind Symptome im Magen-Darmtrakt und an der Haut.

 

 Mehr über die Diagnostik von Kuhmilchallergie erfahren

Der Weg zur Diagnose – Schritt für Schritt


Je früher Ihr Kinderarzt eine Kuhmilchallergie feststellt, desto früher kann die Ernährung modifiziert und Ihrem Baby geholfen werden. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Baby gegen Kuhmilcheiweiß allergisch sein könnte, dann sind es nur wenige Schritte, die es zu tun gibt, um Ihrem Kinderarzt bei der Diagnosestellung zu helfen. Auch wenn das für Sie momentan vielleicht nur ein schwacher Trost ist: Denken Sie einfach immer daran, dass Ihr Baby höchstwahrscheinlich die Kuhmilchallergie im Verlauf des ersten Lebensjahrs wieder los sein wird. Ihr Kinderarzt wird für Sie und Ihr Baby da sein und Sie bei jedem Schritt begleiten – von der Diagnosestellung bis hin zur anschließenden Behandlung. Ihr Kinderarzt wird auch da sein, um Sie als Eltern mit Ihren Sorgen und Ängsten bestmöglich zu unterstützen und all Ihre Fragen zu beantworten. Um während der Zeit der Diagnosefindung stets wichtige Informationen und hilfreiche Anweisungen parat zu haben, klicken Sie auf die untenstehenden Links. Sie werden dort erfahren, wie Sie die Symptome von Kuhmilchallergie richtig erkennen können.
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Anzeichen und Symptome verstehen

Die Kuhmilchallergie ist eine Nahrungsmittelallergie. Die Symptome können aber nicht nur den Magen-Darmtrakt betreffen, sondern auch die Atemwege und die Haut.








Erfahren Sie mehr über die Symptome einer Kuhmilchallergie


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Die richtige Diagnose erhalten

Um eine eindeutige Diagnose stellen zu können, wird der Kinderarzt Ihr Baby zunächst gründlich untersuchen und Sie auch fragen, welche Symptome Sie beobachtet haben. Wenn er eine KMA (Kuhmilchallergie) vermutet, kann er erweitere spezielle Tests durchführen. Sobald eine Diagnose gestellt wurde, können die Symptome einer KMA gut durch den Kinderarzt behandelt werden.

 

Erfahren Sie mehr zur Diagnose von Kuhmilchallergie


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Den Arzttermin vorbereiten

Im ‘Symptom-Tagebuch’ können Sie alle Symptome eintragen, die Sie täglich bei Ihrem Baby beobachten. Drucken Sie das vollständig ausgefüllte Tagebuch aus und nehmen Sie es zu Ihrem Gespräch beim Kinderarzt mit. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Kinderarzt alle wichtigen Informationen bekommt und nichts vergessen wird.






Hier die Symptome einer Kuhmilchallergie festhalten


Service und Kontakt

Wir sind für Sie und Ihre Patient:innen da:

phone icon Infotelefon: 0800 1001635 (kostenfrei)
Mo.-Do.: 9-17 Uhr Fr.: 9-15 Uhr

Wichtiger Hinweis: Mütter sollen ermutigt werden, ihr Baby zu stillen, auch wenn eine Kuhmilcheiweißallergie vorliegt. Dies erfordert eine qualifizierte Ernährungsberatung, um jegliche Quelle von Kuhmilcheiweiß in der Ernährung der Mutter auszuschließen. Bei einer Entscheidung für eine Spezialnahrung ist die auf dem Etikett befindliche Gebrauchsanweisung zu beachten. Nicht abgekochtes Wasser, nicht sterilisierte Flaschen, falsche Verdünnung, unsachgemäße Lagerung, Zubereitung und Nahrungsgabe können zu Erkrankungen des Kindes führen. Althéra®, Alfamino® und Alfamino® Junior sind Diätetische Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (Bilanzierte Diäten), die unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden müssen.​

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