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Von einer Fehlernährung spricht man, wenn dem Körper Nahrung zugeführt wird, dessen Menge und/oder Zusammensetzung der Nährstoffe nicht dem Bedarf des Körpers entspricht. Die Mangelernährung ist eine Form der Fehlernährung, bei der dem Körper weniger Nährstoffe und/oder Energie zugeführt wird, als er benötigt. Dies kann aber auch die Folge einer fehlenden oder eingeschränkten Fähigkeit zur Aufnahme oder Verwertung sein, bei dem es zu einer Unterversorgung des Körpers mit Nährstoffen und/oder Energie führt. Dies führt zu unterschiedlichen Symptomen einer Mangelernährung. Dabei unterscheidet man zwei Formen, die qualitative und die quantitative Mangelernährung.
Bei der quantitativen Mangelernährung, synonym auch als Unterernährung bezeichnet, nimmt der Betroffene zu wenig Nahrung zu sich, um eine ausreichende Energieversorgung zu gewährleisten. Sie führt über kurz oder lang zu ungewolltem Gewichtsverlust, weil der Körper mehr Energie benötigt, als ihm mit der Nahrung zugeführt wird. Deshalb greift der Körper seine Reserven an. Falls vorhanden, verbrennt er Speicherfett, um Energie zu gewinnen. Es kann aber auch passieren, dass Muskelmasse angegriffen wird und die fehlende Energie zum Muskelabbau führt. Die quantitative Mangelernährung umfasst aber nicht nur die Energieversorgung des Körpers, sondern auch eine ausreichende Versorgung mit allen Nährstoffen.
Quantitative Mangelernährung
- Betroffene essen zu wenig, wodurch es zu einer Mangelernährung kommt
- Der Körper verbraucht mehr Energie als ihm zugeführt wird
- Es kommt zu Gewichtsverlust und zum Abbau von Muskelmasse
- Der Körper erhält sowohl zu wenig Energie (Gewichtsverlust), als auch zu wenig Nährstoffe
Qualitative Mangelernährung
- Betroffene nehmen quantitativ genug Nahrung zu sich, aber nicht ausgewogen
- Der Körper bekommt zwar ausreichend Energie, aber es mangelt an einzelnen Nährstoffen
- Führt meistens nicht zu Gewichtsverlust, kann aber andere unerwünschte Folgen mit sich bringen
- Menschen mit Übergewicht können unter qualitativer Mangelernährung leiden
Mangelernährung bei Grunderkrankungen
Grunderkrankungen, die mit einer Unterversorgung an Nährstoffen einhergehen, beeinflussen die Prognose sowie den Krankheitsverlauf. Für eine gezielte Behandlung wird daher geschaut, ob bestimmte Grunderkrankungen zu einer Unterversorgung führen können und ob sich Mangelernährung und Grunderkrankung gegenseitig beeinflussen.1
Krankheitsspezifische Mangelernährung mit Entzündungsreaktion
Eine krankheitsspezifische Mangelernährung, die mit Entzündungsreaktionen einhergeht, kann
sich bei einem akuten sowie chronischen Krankheitsgeschehen bemerkbar machen. Sie führt zu einer veränderten
Stoffwechsellage, die durch eine verminderte Nahrungsaufnahme sowie Gewichtsverlust und Muskelabbau bis hin
zu einer Abmagerung gekennzeichnet ist. Zu den akuten Erkrankungen zählen beispielsweise Verletzungen,
Verbrennungen oder schwere Infektionen.2
Eine chronische krankheitsspezifische Mangelernährung tritt häufig im Zusammenhang mit einer milden oder
mäßigen chronischen Entzündung auf, wie z.B. bei Organerkrankungen (z. B. Herzinsuffizienz, Leberzirrhose),
maligne Erkrankungen (z. B. Pankreaskarzinom) oder chronisch entzündliche Erkrankungen. Entsteht ein
erheblicher Gewichtsverlust, der sich durch den Verlust von sowohl Muskel- als auch Fettmasse auszeichnet,
spricht man von Kachexie.2
Krankheitsspezifische Mangelernährung ohne Entzündungsreaktion
Bei der krankheitsspezifischen Mangelernährung ohne Entzündungsreaktion führen hingegen andere Faktoren zu den Symptomen einer Unterversorgung. Eine Verengung der Speiseröhre sowie eine eingeschränkte Funktionalität, beispielsweise nach einem Schlaganfall, bringt häufig eine Schluckstörung (Dysphagie) mit sich. Im Bereich der Magen-Darm-Erkrankungen können eine Vielzahl von Erkrankungen zu einer Mangelernährung führen, unter anderem ist hier das Kurzdarmsyndrom zu nennen. Mit dem entfernten Darmabschnitt ist der Körper nicht mehr in der Lage, die notwendige Menge an wichtigen Nährstoffen ausreichend aufzunehmen. Je nach Krankheitsbild ist eine spezielle Nährstoffzusammensetzung/ - auswahl (für eine schnellere Aufnahme) erforderlich.Ist dies nicht zielführend, so kann es sein, dass Sondennahrung (enterale Ernährung) eingesetzt werden muss.1,3
Weitere Informationen zur Mangelernährung
Symptome
Anzeichen und Symptome einer Mangelernährung sollten rechtzeitig erkannt und eine angepasste Ernährungstherapie eingeleitet werden.
Ursachen
Die Ursachen und Risikofaktoren einer Mangelernährung sind vielfältig. Es besteht die Möglichkeit, dass die zugeführten Nährstoffe nicht richtig aufgenommen, verdaut oder verwertet werden können.
Diagnose
Zur Diagnose einer Mangelernährung werden neben der Einschätzung des Ernährungszustandes vor allem Screening-Verfahren wie der Mangelernährung-Risiko-Test (MNA®) verwendet.
Quellen
- DGE/Station Ernährung. Was versteht man unter Mangelernährung? Online verfügbar unter: https://www.station-ernaehrung.de/fachinformationen/spezielle-kostformen/mangelernaehrung/.
- Valentini L et al. Leitlinie der Deutschen… Aktuel Ernahrungsmed 2013; 38: 97–111.
- Bundesverband spezielle Lebensmittel (DIÄTVERBAND) e. V. (Hrsg.) (o. D.). Was ist Trinknahrung? Online verfügbar unter: https://trinknahrung.pro/mangelernaehrung. Abgerufen am 10.06.22.