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Während zu Beginn der Unterversorgung die Auswirkungen in Form von Blässe,
Müdigkeit oder
Leistungsknicks noch sehr unspezifisch sein können, zeigt sich
ein Fortschreiten der Mangelernährung durch
einen zunehmenden Abbau von Fett- und Muskelmasse. Ein ungewollter Gewichtsverlust
stellt das Leitsymptom
einer Mangelernährung dar.
Eine unzureichende Aufnahme notwendiger Nährstoffe zieht in der Regel weitere Beeinträchtigungen nach sich.
Häufig zeigen sich deutliche Defizite erst nach einer gewissen Zeit, wenn unser Körper nicht mehr in der
Lage ist, diese Mängel zu kompensieren. Je nach Ursache einer quantitativen (Unterernährung) oder
qualitativen Mangelernährung unterscheiden sich die klinischen Symptome in ihrer
Ausprägung.
Von einer quantitativen Mangelernährung ist definitionsgemäß auszugehen:1
BMI
bei einem Body Mass Index* unter 18,5 kg/m2
ODER
10%
bei einem ungewollten Gewichtsverlust von mehr als 10 % in den letzten 3 bis 6 Monaten
ODER
5%
bei einem BMI unter 20 kg/m2 und unbeabsichtigten Gewichtsverlusten von mehr als 5 % in den letzten 3 bis 6 Monaten
* Der Body Mass Index (BMI) wird berechnet nach der Formel: Körpergewicht (kg) / Körpergröße (m)2.
Mögliche Symptome & Folgen einer Mangelernährung:
- Blässe, Schwäche und chronische Müdigkeit
- Verringerte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
- Ungewollter Gewichtsverlust & Muskelabbau
- Erhöhte Sturzgefahr einhergehend mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche und Verletzungen und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Pflegebedürftigkeit
- Wundheilungsstörungen
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Negative Auswirkungen auf Grunderkrankungen wie Krebs und Demenz
Mangelernährung hat weitreichende Konsequenzen
Mangelernährung führt zu Einbußen von Vitalität und Wohlbefinden. Eine
Unterernährung entwickelt sich oft schleichend. Nicht selten erfolgt die
Diagnose
erst, wenn bereits
gesundheitliche Einbußen vorhanden sind. Gewichtsverlust und Muskelabbau schwächen den Körper und können
die Leistungsfähigkeit erheblich reduzieren.
Typisch bei Mangelernährung ist außerdem chronische Müdigkeit, die mit kognitiven Defiziten wie
mangelnder Konzentrationsfähigkeit einhergehen kann. Ein großes Problem stellen zudem Gangunsicherheit
und erhöhte Sturzgefahr dar. Vor allem ältere Menschen können sich beim Hinfallen leicht Knochenbrüche
und andere Verletzungen zuziehen. Hinzu kommt, dass Verletzungen bei Mangelernährung oft schlechter
ausheilen – die Wundheilung ist gestört. Auch das Immunsystem leidet unter einer Mangelernährung, was
sich vor allem durch eine erhöhte Infektanfälligkeit bemerkbar macht.
Verlauf einer Krebserkrankung bei (gleichzeitiger) Mangelernährung
Bei Menschen mit Krebs oder auch anderen schwerwiegenden Erkrankungen kann sich
der Gesundheitszustand infolge einer Mangelernährung erheblich verschlechtern. Die Betroffenen geraten
in einen Teufelskreis: Die Erkrankung begünstigt eine Mangelernährung, die wiederum einen ungünstigen
Einfluss auf die Grunderkrankung hat.
Krebspatient:innen sind durch ihre Tumorerkrankung oft stark geschwächt (Tumorkachexie). Sie magern ab
und leiden oft unter Kräfteverfall, ständiger Müdigkeit und Erschöpfung.1 Gängige Krebstherapien zehren
dann nochmal zusätzlich an den Kräften. Eine ausreichende Energie- und Nährstoffversorgung ist in dieser
Situation von entscheidender Bedeutung und kann einen positiven Einfluss auf die Krebstherapie haben.
Diese basiert in der Planung außerdem auf dem Körpergewicht der Patient:innen. Ist das Gewicht zu
gering, kann die Therapie unter Umständen nicht durchgeführt werden..
Die Folgen einer Mangelernährung im Alter und bei Krankheit
Die Folgen einer Mangelernährung sind insbesondere im Alter und bei Krankheit stark ausgeprägt. Sie beeinflussen nicht nur den Gesundheitszustand oder den individuellen Krankheitsverlauf der Patient:innen, auch haben sie große Auswirkungen aufgrund resultierender Kosten auf das Gesundheitssystem. Das Erkennen einer möglichen Mangelernährung, aber auch das Ergreifen entsprechender Maßnahmen ist daher von entscheidender Bedeutung.
Mögliche Folgen einer Mangelernährung:
- Auswirkung auf Prognose und Krankheitsverlauf
- Langsamere Genesung, längerer Krankenhausaufenthalt
- Erhöhung der Komplikationsrate sowie Anstieg der Mortalität
- Erhöhung der Gesundheitskosten
- Einfluss auf die Lebensqualität
Weitere Informationen zur Mangelernährung
Behandlung
Im privaten Bereich sollten erste Anzeichen einer Fehl- und Mangelernährung genau beobachtet und mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin geeignete Behandlungsoptionen abgestimmt werden.
Diagnose
Zur Diagnose einer Mangelernährung werden neben der Einschätzung des Ernährungszustandes vor allem Screening-Verfahren wie der Mangelernährung-Risiko-Test (MNA®) verwendet.
Ursachen
Die Ursachen und Risikofaktoren einer Mangelernährung sind vielfältig. Es besteht die Möglichkeit, dass die zugeführten Nährstoffe nicht richtig aufgenommen, verdaut oder verwertet werden können.
Quellen
- Valentini L et al. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM). DGEM-Terminologie in der Klinischen Ernährung. Aktuelle Ernährungsmedizin 2013; 38: 97–111. DOI: 10.1055/s-0032-1332980.