Chronisch-entzündliche Darmerkrankung
Morbus Crohn & Diagnose

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Сhronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind mit belastenden Symptomen verbunden, die das Ausüben alltäglicher Aktivitäten nachhaltig beeinträchtigen und so einen aktiven Lebensstil stark einschränken können. Üblicherweise beginnen diese Darmerkrankungen in der späten Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter – vorranging im Alter von 15 bis 40 Jahren. Erste Anzeichen können sich aber auch bereits im Kindesalter zeigen.1 Bei bis zu 30 Prozent treten sie bereits im Kindes- und Jugendalter auf.2


CED äußern sich durch schubweise rezidivierende oder kontinuierlich auftretende Entzündungen. Sie können den gesamten Magen-Darm-Trakt betreffen, treten jedoch hauptsächlich im Darm auf. Wiederkehrende Darmbeschwerden einschließlich Diarrhö, Schmerzen und Bauchkrämpfe sowie Appetitlosigkeit und ungewollter Gewichtsverlust, Fieber und Müdigkeit können auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung hindeuten.


Unter chronisch-entzündliche Darmerkrankungen fallen zwei verschiedene Krankheitsbilder:

  • Morbus Crohn (MC)
  • Colitis ulcerosa (CU)

Morbus Crohn tritt üblicherweise in der späten Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter auf. Erste Anzeichen der Erkrankung können sich auch schon im frühen Kindesalter zeigen.3 Sie kann im gesamten Verdauungstrakt auftreten, also vom Mund bis zum After. In den meisten Fällen sind entweder der letzte Dünndarm-Abschnitt, der Dickdarm oder beide Darmabschnitte gleichzeitig betroffen. Gesunde und erkrankte Bereiche können sich abwechseln. In den betroffenen Bereichen können neben der entzündeten Schleimhaut auch alle Wandschichten des Darms erkrankt sein.1,2

Morbus Crohn und Colites ulcerosa: Unterschiede

Auch wenn beide Erkrankungen eine Reihe von Gemeinsamkeiten aufweisen, gibt es klare Unterschiede.


Während bei Colitis ulcerosa die Entzündung der Darmschleimhaut am Mastdarm beginnt und sich kontinuierlich unterschiedlich weit im Dickdarm ausbreitet, können bei Morbus Crohn alle Bereiche des Verdauungstrakts – von der Mundhöhle bis zum After – betroffen sein. Anders als Colitis ulcerosa breitet sich Morbus Crohn nicht kontinuierlich aus, sondern befällt mehrere, nicht zusammenhängende Stellen des Verdauungstrakts. Bei Morbus Crohn können sich mehrere Schichten der Darmwand entzünden, bei Colitis ulcerosa ist nur die oberste Darmwand betroffen.2


Die Ursachen einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung sind bislang nicht endgültig geklärt. Die zunehmend westliche Ernährung ist ein möglicher Einflussfaktor für die Entstehung von Morbus Crohn.4 Weitere mögliche Auslöser können genetische Faktoren sowie Umwelt- und/ oder Lebensstilfaktoren sein.2


Wir von Nestlé Health Science möchten Sie bei der Behandlung Ihrer Patient:innen mit Morbus Crohn unterstützen, um diesen ein möglichst normales Leben zu ermöglichen!

Abb. Vergleich der betroffenen Darmabschnitte bei Morbus Crohn (links) vs. Colitis ulcerosa (rechts)

Diagnose: Wie wird Morbus Crohn diagnostiziert?

Führen Sie zuerst ein Gespräch mit den Patient:innen bzw. den Eltern Ihrer pädiatrischen Patient:innen, um die Krankheitsgeschichte mit Symptomen, Beschwerden und möglichen Ursachen zu erfragen und andere Krankheiten wie Blinddarmentzündungen auszuschließen. Durch körperliche Untersuchungen, wie Abtasten des Bauches und des Afters, können Sie schmerzhafte Verhärtungen im Bauchbereich, Fisteln oder Abszesse im After feststellen.


Nach der Anamnese und der Tastuntersuchung folgen weitere ärztliche Diagnostiken, die auf die Diagnose Morbus Crohn hinweisen:

  • Labordiagnostik (mit Stuhlstudien oder Blutunteruschungen)
  • Endoskopische Verfahren wie Magen- und Darmspiegelung
  • Bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT und CT-Scan

Anamnese mit den Eltern:

Zunächst wird eine gründliche Anamnese mit den Eltern geführt, um die Krankheitsgeschichte des Kindes mit Symptomen und Beschwerden und möglichen Ursachen zu erfragen und andere Krankheiten abzugrenzen. Morbus Crohn kann leicht mit einer Blinddarmentzündung verwechselt werden. Haben Sie einen Verdacht auf Morbus Crohn, folgen weitere ärztliche Untersuchen.

Körperliche Untersuchungen:

Mithilfe von körperlichen Untersuchungen wie das Abtasten des Bauchs können schmerzhafte Verhärtungen im Bauchbereich und die entzündeten Darmabschnitte identifiziert werden. Per Ultraschall können Sie ebenfalls die betroffenen Bereiche untersuchen und identifizieren. Eine sorgfältige Untersuchung des Afters kann feststellen, ob Ihre Patient:innen von Fisteln oder Abszesse betroffen sind.

Labordiagnostik:

Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss über unspezifische Entzündungsmarker. Dazu zählen eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose), erhöhtes C-reaktives Protein, Fibrinogen (Protein mit einer wichtigen Rolle bei der Blutgerinnung) und ein erhöhter Wert der Blutsenkungsgeschwindigkeit. Ebenso gibt eine Blutuntersuchung Aufschluss über mögliche Anzeichen einer Infektion durch Bakterien oder Viren. Bei einer Stuhlprobe deuten erhöhte Calprotectin-Werte auf eine Schleimhautentzündung hin. Auch wenn die Blutwerte unauffällig sind, kann der Darm trotzdem entzündet sein.

Magen- und Darmspiegelung:

Bei einer Magen- und Darmspiegelung kann der gesamte Dickdarm mit einem dünnen, flexiblen, beleuchteten Schlauch mit einer Kamera am Ende untersucht werden. Wichtig bei einer Darmspiegelung ist, dass jeder Abschnitt des Magen-Darm-Trakts untersucht wird, da sich bei Morbus Crohn entzündete und nicht entzündete Darmabschnitte abwechseln. In entzündeten Abschnitten sind mitunter Geschwüre, Verengungen und kleine Einblutungen sichtbar. Während des Eingriffs finden sich bei einer Morbus Crohn-Erkrankung häufig spezifische Gewebeveränderungen. Gewebeproben (Biopsie) können bei Verdacht auf Morbus Crohn für die Diagnose entnommen werden, um diese mikroskopisch untersuchen zu lassen (Stufenbiopsie). Auch eine Magenspiegelung ist wichtig, um zu klären, ob obere Abschnitte des Verdauungstrakts mitbetroffen sind. Dies ist beispielsweise häufig bei Kindern der Fall.

Röntgen, MRT und CT-Scan:

Bildgebende Verfahren betrachten den Darm sowie das Gewebe außerhalb des Darms. Sie eignen sich zur genauen Beurteilung und Identifikation des betroffenen Darmbereichs sowie von Abszessen im Analbereich.

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