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Ketogene Ernährungstherapie


Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns, die sich durch wiederkehrende Krampfanfälle auszeichnet. Sie ist neben Migräne die häufigste neurologische Störung und etwa 50-60 Millionen Menschen weltweit sind davon betroffen.1 Die Anfälle werden nach strengen Kriterien diagnostiziert und klassifiziert, die von der Internationalen Liga gegen Epilepsie (ILAE) definiert wurden.2 Zwar ist die pharmakologische Behandlung bei vielen erfolgreich, etwa 30 % der Fälle sprechen aber nicht auf zwei oder mehr Antiepileptika an.3, 4 In diesen Fällen spricht man von pharmakoresistenter Epilepsie.5 Bei solchen Patienten können Eingriffe wie Operationen und Vagusnervstimulation angezeigt und hilfreich sein, die aber beide invasiv sind, das Risiko von Komplikationen mit sich bringen und nicht für alle geeignet sind. 

Für Patienten mit pharmakoresistenter Epilepsie unterstützt die ILAE den Einsatz einer Ketogenen Ernährungstherapie als alternative Behandlungsoption. Dabei handelt es sich um eine im Vergleich zur normalen Ernährung sehr fettreiche und sehr kohlenhydratarme Diät mit ausreichend Eiweiß, die die metabolischen Auswirkungen des Hungerns nachahmen soll, indem vom Kohlenhydrat- auf Fettstoffwechsel umgestellt wird. Die diätetische Veränderung bezüglich der Produktion und Nutzung von Glucose erzeugt Ketone (daher „keto-gen“), die als alternativer Brennstoff für das Gehirn und andere Gewebe zur Verfügung stehen. 

Der exakte Wirkmechanismus (bzw. die Mechanismen) der ketogenen Diät muss noch erforscht werden, was aber offensichtlich zählt, ist, dass ein großer Anteil des täglichen Energiebedarfs aus Fetten stammt und nur sehr wenig Kohlenhydrate aufgenommen werden. Die Ketogene Ernährungstherapie ist belegtermaßen wirksam Diätmanagement pharmakoresistenter Epilepsie sowie den angeborenen Stoffwechselstörungen Typ-1-Glukose-Transporter (GLUT1)-Defekt und Pyruvat-Dehydrogenase-Mangel (PDHD) und wird hier als Behandlung der Wahl eingesetzt.6, 7 Es tauchen auch Belege dafür auf, dass diese Diät möglicherweise in der Behandlung von Hirntumoren und anderen spezifischen neurologischen Störungen und Krebsarten eine Rolle spielen kann.8 

Vitaflo hat eine Reihe von Produkten entwickelt, die als Teil einer Ketogenen Ernährungstherapie eingesetzt werden können und dem Patienten das Einhalten des Ernährungsplans erleichtern. Für weitere Informationen über die Arten der Ketogenen Ernährungstherapie und leckere Rezeptideen finden Sie auf www.ketokompetent.de



  1. Megiddo I, Colson A, Chisholm D, Dua T, Nandi A, Laxminarayan R. Health and economic benefits of public financing of epilepsy treatment in India: An agent‐based simulation model. Epilepsia. 2016;57(3).
  2. Fisher RS, Acevedo C, Arzimanoglou A, Bogacz A, Cross JH, Elger CE, et al. ILAE official report: a practical clinical definition of epilepsy. Epilepsia. 2014;55(4):475-82.
  3. Granata T, Marchi N, Carlton E, Ghosh C, Gonzalez-Martinez J, Alexopoulos AV, et al. Management of the patient with medically refractory epilepsy. Expert review of neurotherapeutics. 2009;9(12):1791-802.
  4. Martin K, Jackson CF, Levy RG, Cooper PN. Ketogenic diet and other dietary treatments for epilepsy. The Cochrane database of systematic reviews. 2016;2:CD001903.
  5. Kwan P, Arzimanoglou A, Berg AT, Brodie MJ, Allen Hauser W, Mathern G, et al. Definition of drug resistant epilepsy: consensus proposal by the ad hoc Task Force of the ILAE Commission on Therapeutic Strategies. Epilepsia. 2010;51(6):1069-77.
  6. Klepper J. Glucose transporter deficiency syndrome (GLUT1DS) and the ketogenic diet. Epilepsia. 2008;49(S18):46-9
  7. Klepper J. Ketogenic therapy in neurometabolic disease. In: Neal E, ed. Dietary treatment of epilepsy - practical implementation of ketogenic therapy. Oxford: Wiley-Blackwell; 2012.
  8. Woolf EC, Scheck AC. The ketogenic diet for the treatment of malignant glioma. J Lipid Res. 2015;56(1):5-10.


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